Frag-den-Staat-Podcast zum Informationsfreiheitsgesetz in Bezug auf Verflechtungen zwischen der Dieter-Schwarz-Stiftung, der Stadt Heilbronn und dem Land Baden-Württemberg (Zusammenfassung)

 

Die Dieter-Schwarz-Stiftung in Heilbronn (Dieter Schwarz ist der Gründer des Schwarz-Konzerns mit Lidl und Kaufland) investiert Millionen in Bildungseinrichtungen, schuf damit ein äußerst attraktives Bildungsangebot z. B. Experimenta, Privatschulen, Bildungscampus, Programmierschule, Akademie für Fortbildung, Duale Hochschule BW, Fraunhofer Institut, etc., wofür ihm viele Menschen sehr dankbar sind.

Seit 2017 gibt es sogar eine Außenstelle der TU München (300 km vom eigentlichen Standort entfernt – ein Novum), woraufhin die Ortsschilder von Heilbronn in „Universitätsstadt Heilbronn“ geändert wurden.

Das kam so: Die Stiftung spendierte der TUM 20 Professuren über eine Laufzeit von 30 Jahren. Die Hälfte davon war für Heilbronn vorgesehen, inzwischen hat sich die Zahl nochmals mehr als verdoppelt.

Ein solches Vorgehen ist für Hochschulen deshalb attraktiv, weil die öffentliche Finanzierung längst nicht mehr ausreicht. Es ist insofern zu hinterfragen, als eine derartige subtile Verflechtung von Wirtschaft und Wissenschaft nicht mehr inhaltsunabhängig sein kann, d. h.: Die Wissenschaft steckt in dem Dilemma, dass sie sich permanent um Forschungsgelder bemühen muss und so ihre Forschung zwangsläufig in eine entsprechende Richtung geht, sonst wird der Geldhahn zugedreht.

Jüngstes Beispiel: der KI-Park in Heilbronn, der 2021 nach dem offiziellen Standort-Wettbewerb den Zuschlag vor Tübingen, Stuttgart und Karlsruhe erhielt (an denen bereits KI-Strukturen vorhanden sind).

Frag den Staat fand nach ausgiebiger Recherche heraus, dass bereits im Mai 2019 – also weit vor der öffentlichen Ausschreibung – Gespräche zwischen der BW-Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut, dem Stiftungsvorstand und Dieter Schwarz stattfanden, worin bereits über die finanzielle Beteiligung der Stiftung verhandelt wurde. Die „starke Finanzierung“ überzeugte die „unabhängige Jury“ schließlich.

 

Hier gesamten Podcast anhören – es lohnt sich!

Interessant ist, dass das BINN und seine Vorständinnen Teil einer Akte des BW-Wirtschaftsministeriums sind und die Antwort auf den BINN-Einspruch zum KI-Park von 2021 in Heilbronn mit Verantwortlichen des Schwarz-Konzerns abgesprochen wurde.

Hier lesen: (Seite 1 - 18)

HR Sendung vom 19.01.2023

Versiegelt, zersiedelt, betoniert: Der Flächenverbrauch in Deutschland ist immens - und trotz politischer Vorgaben scheint er nicht zu enden. Welche Folgen hat das Wachstum der Städte und Gewerbegebiete? Wie gefährdet sind die Ressourcen Land und Boden und welche Menschen versuchen, den Flächenfraß einzudämmen?

Oliver Schmid und Birgit Sommer zeigen, mit welchen Mitteln versucht wird, dem gigantischen Flächenverbrauch entgegenzutreten.

Menschen, die sich für den Klimaschutz an Straßen kleben, werden in "Vorbeugehaft" genommen - Menschen, die eine Streuobstwiese mit 39 gesunden, alten Bäumen zerstören, dürfen weiter frei herumlaufen... es geht ja um Arbeitsplätze

"Wir brauchen das Baugebiet seit Jahren....seit einem Jahrzehnt....wir müssen da auch vorwärtskommen...ich seh jetzt da kein großes Problem..." (Zitat des Brettener OBs Martin Wolff)

zum SWR-Bericht Vorläufiger Erfolg für den NABU